Zuckertest
Nicht immer ist das Vorliegen einer Zuckerkrankheit offensichtlich. (bigstockphoto.com / Demkat)

Zuckertest

Nicht immer ist das Vorliegen einer Zuckerkrankheit offensichtlich. In nicht wenigen Fällen sind die Blutzuckerwerte bei einer normalen Messung weitgehend normal oder nur leicht erhöht, obwohl die Symptome auf das Vorliegen eines Diabetes von Typ 2 hindeuten. Gerade, wenn der Patient deutlich übergewichtig ist oder in seiner Familie bereits mehrere Personen an Diabetes leiden, können deshalb genauere Untersuchungen sinnvoll sein. Dies gilt auch für Schwangere, bei denen ein Schwangerschaftsdiabetes vermutet wird. Ein Zuckertest gibt in diesen Fällen Aufschluss darüber, ob eine Gefährdung vorliegt oder die Krankheit sogar bereits kritische Werte überschritten hat.

Belastungstest bei Diabetesverdacht

Bei dem Zuckertest handelt es sich um einen Belastungstest, bei dem die Reaktion des Körpers auf Zucker untersucht wird. Die Basis dafür ist eine Traubenzuckerlösung, die auf nüchternen Magen getrunken wird. Im Normalfall wird die so aufgenommene Glukose mithilfe von dem körpereigenen Hormon Insulin abgebaut, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Dadurch wird ein allzu starkes Ansteigen des Blutzuckerspiegels verhindert. Bei Vorliegen einer Diabetes-Erkrankung gelingt dies nicht, was sich in den Blutmesswerten zeigt.

Bevor der Zuckertest durchgeführt werden kann, muss der betroffene Patient mindestens zehn Stunden auf die Aufnahme von Nahrung verzichten. Meistens wird der Test deshalb morgens durchgeführt. In der Praxis trinkt er dann unter ärztlicher Aufsicht eine Lösung, die in der Regel aus 75 Gramm Traubenzucker und 250 Milliliter Wasser besteht. Über einen Zeitraum von zwei Stunden wird dann regelmäßig aus einer Vene Blut abgenommen. Dabei wird jeweils der Blutzuckerspiegel bestimmt. Selbstverständlich sollte während dieser zwei Stunden nichts gegessen und getrunken und nach Möglichkeit auch nicht geraucht werden, da dies die Blutzuckerwerte verfälschen könnte. Außerdem sollten in diesem Zeitraum alle körperlichen Anstrengungen vermieden werden, weshalb der Patient in der Praxis verbleiben und liegen oder sitzen sollte. Wenn die bei den Blutuntersuchungen ermittelten Werte erhöht sind, gilt dies als Anzeichen für einen beginnenden oder sogar bereits vorliegenden Diabetes und rechtfertigt weitergehende Untersuchungen.

Kurze Variante des Zuckertests

Insbesondere bei Schwangeren, bei denen die Symptome eines möglichen Schwangerschaftsdiabetes uneindeutig sind, wird vor dem eigentlichen Glukose-Toleranztest zunächst ein Kurztest durchgeführt. Dabei wird eine Zuckerlösung verabreicht, die lediglich 50 Gramm Traubenzucker enthält. Es ist dabei nicht notwendig, in dem Zeit vor dem Test auf Nahrung zu verzichten, weshalb er zu jeder Tageszeit durchgeführt werden kann. Bei diesem Test wird etwa eine Stunde nach dem Trinken der Lösung der Schwangeren Blut abgenommen und der Blutzuckerspiegel bestimmt. Falls dieser erhöht ist, wird ein ausführlicher Glukose-Toleranztest angeordnet, um eine mögliche Diabetes-Erkrankung abzuklären.

Laura Ziegler
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Laura Ziegler

Bei mir wurde vor neun Jahren Prä-Diabetes diagnostiziert. Von dieser Krankheit hatte ich zuvor noch nie etwas gehört, so dass ich keine Ahnung von den möglichen Gefahren hatte. Mittlerweile habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, die Menschen über diese Krankheit aufzuklären und sie zu ermutigen, etwas dagegen zu unternehmen.

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